von Maria Brugner-Seewald (Öffnet in einem neuen Tab oder Fenster)
Seit mehr als 30 Jahren ist es Teil der IMTA, sich laufend zu erneuern und fachlich weiterzuentwickeln – mal in kleinen, fein justierten Schritten, mal in größeren, weitreichenden Veränderungen: Aus dem bisherigen System mit vier Modulen und neun Teilen entsteht ein modulares Drei-Level-System mit Präsenz- und Online-Elementen. Viele Therapeut:innen fragen sich:
- Was ist neu?
- Was bedeutet das für mich?
- Warum immer noch Maitland (in Zeiten vieler neuer Konzepte)?
Was das Maitland-Konzept besonders macht
Was mich am Maitland®-Konzept seit vielen Jahren fasziniert, ist die Kombination aus:
- konsequent patientenzentriertem Arbeiten und
- hochstrukturiertem Clinical Reasoning.
Jede Behandlung beginnt bei der individuellen Situation Ihrer Patient:innen: ihrer Geschichte, ihren Zielen, ihren Ressourcen. Gleichzeitig folgen Befund und Therapie keinem Schema F, sondern einem klaren, überprüfbaren Denkprozess.
Eine der großen Stärken des Maitland®-Konzepts war immer seine Dynamik: Es hat neue klinisch relevante Entwicklungen früh integriert und sich nie auf einem Status quo ausgeruht.
Dazu gehören unter anderem:
- ein biopsychosozialer Zugang,
- strukturierte Patient:innen-Edukation,
- klare, wertschätzende Kommunikation,
- und das Arbeiten mit den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Wirkung manueller Therapie und aktiver Interventionen.
Besonders wichtig ist mir, dass wir heute in den Kursen deutlich mehr Wert darauf legen, wie wir aktives Management in die Behandlung integrieren. Zum Beispiel:
- Wann ist es sinnvoll, primär aktiv zu arbeiten?
- Wann kann eine gezielte passive Mobilisation helfen, Aktivität und sogar Kraft sofort zu verbessern um Patient:innen schneller zurück in die Bewegung zu bringen?
- Wie sieht ein sinnvolles Loadmanagement aus, etwa bei Tendinopathien?
Profitieren können grundsätzlich alle Patient:innen mit Beschwerden am Bewegungsapparat, von akuten Problemen bis hin zu komplexen, länger bestehenden Beschwerden. Bei Patient:innen mit primären Erkrankungen des zentralen Nervensystems steht das Konzept weniger im Fokus, aber sobald Schmerzen im Bewegungsapparat hinzukommen, sind die Prinzipien und Techniken aus dem Maitland-Konzept wieder sehr wertvoll.
Neues Ausbildungssystem: inhaltliche Anpassungen und Umbenennung
In Österreich haben wir bereits in den letzten Jahren die Ausbildung immer wieder angepasst und auch Online-Elemente für mehr Flexibilität integriert. Jetzt wurde das Curriculum international von der IMTA® generalüberarbeitet.
Das bedeutet, im Physiozentrum können Sie wie gehabt die
- Bisher: 4 Module mit 9 Teilen
- Neu: 3 Level mit insgesamt 10 Modulen absolvieren.
Ergänzt wird das durch Module der IMTA:
- verpflichtende Online-Module
- teilweise frei wählbare Module, je nach persönlichen Präferenzen und Bedürfnissen der Teilnehmer:innen
Den Abschluss bildet, wie bisher, das Examen, welches auch neu gestaltet wurde.
Was bedeutet das konkret für Sie als Therapeut:in?
- Sie erhalten eine Ausbildung, die fachlich auf dem aktuellen Stand ist und Sie mit genau den Fähigkeiten ausstattet, die Sie in Zukunft brauchen.
- Präsenz- und Online-Lerninhalte werden sinnvoll kombiniert. Das reduziert Präsenztage, ohne die inhaltliche Tiefe zu verlieren.
- Dank frei wählbarer Module können Sie Schwerpunkte setzen und sich in Themen vertiefen, die für Ihre Praxis besonders relevant sind.
Im eingebetteten Video erläutere ich die Inhalte des Curriculums und die Umstellung Schritt für Schritt. Damit Sie genau wissen, was Sie erwartet und wie Sie Ihre Weiterbildung planen können. Mehr finden Sie auch auf der Maitland-Kursseite des Physiozentrums (Öffnet in einem neuen Tab oder Fenster).

Maitland® in der modernen, evidenzbasierten Physiotherapie
Ausblick: Wohin sich Maitland entwickeln soll
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass das Maitland-Konzept genau das bleibt, was es stark gemacht hat: Es ist modern, offen und dynamisch für neue wissenschaftliche Erkenntnisse und dabei fest verankert in seiner klinischen Stärke.
Denn genau das brauchen wir als Profession: Therapeut:innen, die autonom handeln, echte patientenzentrierte Arbeit leisten und mit einem klaren Clinical Reasoning und kritischem Denken überzeugen.
Hier geht’s zu allen Maitland®-Kursen (Öffnet in einem neuen Tab oder Fenster).

